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daniel schläppi «voices»

authentic acoustic jazz
 


voices
live
(2008)

 

1 graupenschauer 6.58
2 quiet please 1.16
3 voices 10.43
4 far out blues 6.31
5 call me bop 8.32
6 grow up 1.34
7 at first sight 6.36
8 play of colours 6.43
9 trial and error 5.28
10 nine 0.50
11 catwalk 7.05

total time 62.22

K
ompositionen von Daniel Schläppi

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voices
(2002)

 

1 at first sight 7.08
2 feel free I 3.43
3 call me bop 8.32
4 play of colours 5.21
5 voices 8.23
6 far out blues 6.24
7 to the point 6.16
8 graupenschauer 5.00
9 trial and error 6.27
10 feel free II 3.03

total time 60.46

Kompositionen von Daniel Schläppi ausser Tracks 2 & 10 von Bucher, Egli, Landolf & Schläppi

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band

 

 

 

Daniel Schläppi (b, comp)

Jürg Bucher (ts, ss, bcl)

Dominic Egli (dr)

Domenic Landolf (ts, ss, bcl)

 

 




 

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Pressetext

 

 

 

Pressespiegel

 

 

Weltklasse … Bollwerk der lustvollen Kreativität … grosser Wurf … fulminantes Quartett … in diesem fabelhaften Quartett stimmen einfach die Chemie und das so wunderbar interaktive Zusammenspiel Jazzthing D // Sensation … konzise, ungeschwätzig und ansteckend druckvoll … die Musik … faszinierenden Live-Mittschnitt … swingt wie die Hölle, ist prall gefüllt mit Ideen, ohne sich um Selbstdarstellerischen zu verlieren … ausgezeichnete Stunde so weit über dem Durchschnitt Jazzpodium D // Unglaubliche Intensität … unglaubliche Aussagekraft und Musikalität Jazzthetik D // Fulminantes Konzert … in bester Tonqualität NZZ am Sonntag CH // Traumstart … eines der aufregendsten Kreativitätskombinate weit und breit … kann mühelos mit internationalen Massstäben mithalten Basler Agenda CH // Ornettsche Heiterkeit Weltwoche CH // Künstlerische Kettenreaktionen zur kreativen Kernschmelze … ausserordentlich kreative, spielbesessene und risikofreudige Individualisten … unangestrengte Heiterkeit … etwas wunderbar Verschwenderisches Bieler Tagblatt CH // Transparenz und dialogische Verspieltheit … keine Band, die sich zu verstecken braucht Der Landbote CH // Kreativität. Spielbesessenheit und Risikofreudigkeit … stimmungsvolle Balladen in Meisterschaft mit unvergleichbarem Soundkosmos Digitale Jazzzeitung CH // Gespür für kreatives Interplay … hohe Leidenschaftlichkeit und ein profundes Können review-online.de D // Aussergewöhnliche Besetzung … Klangspektakel … Schnell und druckvoll, sanft und gefühlvoll schweben die elf Titel über einen mitreissenden Grundrhythmus Westzeit D // Etwas Besonderes … für die Ewigkeit Rocktimes D // Das Quartett kann mit den amerikanischen Stars problemlos mithalten Jazz-Live, Radio DRS II CH // Auf Schwindel erregendem Niveau der Meister von heute Berner Zeitung CH // Ein Wurf Der Bund CH // Le loro abilità solistiche davvero straordinarie contribuiscono a dar corpo ad una musica intensa e solida ai confini tra jazz e avanguardia Jazzitalia I // Hervorragend besetztes Quartett … Solistenjazz der Spitzenklasse Aargauer Zeitung CH // Superbe oeuvre Phonothèque Nationale Suisse CH

 

Pressetext

 

[flash]:

Seit 2002 erregt Daniel Schläppi als Leader eigener Bands Aufsehen. Das Quartett «voices», seine erste eigene Gruppe, machte von Beginn weg Furore. Ob auf der Bühne oder auf dem gefeierten CD-Erstling: Jürg Bucher, Domenic Landolf, Daniel Schläppi und Dominic Egli provozieren künstlerische Kettenreaktionen und treiben sich gegenseitig zur kreativen Kernschmelze. Das infernale Interplay der ungewöhnlich besetzten Viererbande bringt die vier unverkennbaren Stimmen optimal zum Klingen. Spielbesessen, risikofreudig, unbekümmert, entschlossen und in telepathischem Einvernehmen setzen sich die kongenialen Künstler gelassen über die Gravitationskraft des Gewohnten hinweg. Alle inspirierte Individualisten und doch jederzeit banddienlich, verströmen sie dabei eine unangestrengte, ornettsche Heiterkeit, die, angesichts des musikalischen Anspruchs von Schläppis Kompositionen etwas wunderbar Verschwenderisches hat.
 

 

[lang]:

Künstlerische Reife

Seit einigen Jahren erregt der renommierte Schweizer Bassist Daniel Schläppi als Leader eigener Bands Aufsehen. In hoher Kadenz hat er zuletzt auf dem Label CATWALK mehrere «hochklassige Tonträger» (M. Papst, NZZ am Sonntag) veröffentlicht. Vorher hat er in zwei Jahrzehnten hochstehenden Musikschaffens in unterschiedlichen Idiomen des Jazz breite Erfahrung gesammelt. Seine Gruppen sind Abbild dieses künstlerischen Werdegangs. Als geschmacksicherer Spirtus rector versteht es der tiefsinnige Tieftöner hervorragend, nicht nur hochkarätiges sondern auch das richtige Personal um sich zu versammeln.

Stimmige Chemie

Im Fall von «voices» stimmt die Human-Chemie besonders gut. Von den Anfängen im Jahr 2002 an machte das Quartett bei Publikum und Fachpresse gross Furore. Ob auf der Bühne oder auf dem gefeierten CD-Erstling von 2002: Jürg Bucher, Domenic Landolf, Daniel Schläppi und Dominic Egli provozieren künstlerische Kettenreaktionen und treiben sich gegenseitig zur kreativen Kernschmelze. Das infernale Interplay der ungewöhnlich besetzten Viererbande bringt die unverkennbaren Stimmen und namentlich die beiden kongenialen Bläser ideal zum Klingen.

Spielbesessen, risikofreudig, unbekümmert, entschlossen und in telepathischem Einvernehmen setzen sich die kongenialen Künstler gelassen über die Gravitationskraft des Gewohnten hinweg. Alle inspirierte Individualisten und doch jederzeit banddienlich, verströmen sie dabei «eine unangestrengte, ornettsche Heiterkeit, die angesichts des musikalischen Anspruchs von Schläppis Kompositionen etwas schön Verschwenderisches hat» (P. Rüedi, Weltwoche).

Inspiration, Intuition, Improvisation und Interplay

In unzähligen Konzerten ist das Interplay der vier Eidgenossen gereift und rezent geworden wie bester Schweizer Bergkäse. Der CD-Zweitling «voices live», ein Mitschnitt eines fulminanten Konzertes am Jazzfestival Schaffhausen 2007 , dokumentiert eindrücklich den künstlerischen Reifeprozess der Spieler und des Kollektivs. Bucher und Landolf, ohne Übertreibung zwei Bläser von Weltformat, laufen zu Höchstform auf. Die geistesverwandten und doch so verschiedenen Alter Egos spielen sich Einfälle und Phrasen zu wie begnadete brasilianische Fussballer die Bälle. Schläppi und Egli begleiten sie dabei zupackend, energetisch und nutzen die sich ihnen bietenden Konterchancen effizient. Timing, Dynamik, Gespür für Spannungsbögen, klangliche Transparenz, dialogische Verspieltheit und vieles mehr nehmen Menschen mit offenen Ohren und wachen Sinnen für diese Musik ein.
Bei aller Power dokumentiert die Band gerade in stimmungsvollen Balladen wahre Meisterschaft und kreiert auch ohne Harmonieinstrument einen unvergleichlichen Soundkosmos. Sie stellt sich damit in die exquisite Tradition der Quartette von Elvin Jones und Billy Drummond. Die CD «voices live» macht deutlich: die Fussstapfen der Giganten sind den vier Tellensöhnen nicht zu gross.

 

 




 

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Pressestimmen

 

 

 

«Weltklasse»

Reinhard Köchl, Jazzthing / D 05.2009

 

«Ein Quartett eidgenössischer Individualisten, grundverschieden und doch geistesverwandt, in unzähligen Konzerten zu einer Einheit verschmolzen, die ohne Wenn und Aber das Attribut ‹Weltklasse› verdient. Ein Bollwerk der lustvollen Kreativität, dessen fluktuierendes Interplay reifen konnte wie ein delikater Schweizer Bergkäse. Eine kleine Erfolgsgeschichte, die der Mann am hölzernen Korpus geschrieben und inszeniert hat. Schläppi geht es stets um das richtige Personal. Die Leute müssen zueinander passen, die humane Chemie muss stimmen. Mit dieser Philosophie erwarb sich der tiefsinnige Tieftöner in der Alpenrepublik einen glänzenden Ruf als geschmackvoller Initiator für Projekte wie ‹Forces›, ‹Puerta Sur› oder ‹Dimensions›. Doch ‹Voices› nimmt in der Vita des 40-Jährigen eine ganz besondere Rolle ein. […] Damit steht das Ensemble in direkter Erbfolge der grossen Quartette von Elvin Jones und Billy Drummond. ‹Wir steigen wie im freien Fall in unsere Konzerte ein. Eine Art Basejumping›, skizzert der Ton- und Wortkünstler das Voices-Credo plastisch. Und sie landen immer wieder auf ihren Füssen.»

 

 




 

 

 

«Grosser Wurf» mit einem «fabelhaften Quartett», das «berauscht» und «beglückt»

Jazzthing (Rubrik «Hotspots»)/ D, 03.2009

 

«Mit seiner Band ‹voices› ist dem Schweizer Bassmann Daniel Schläppi ein grosser Wurf gelungen. Denn die beiden Tenorsaxofonisten und gelegentlich hier auch als Bassklarinettisten in Erscheinung tretenden Jürg Bucher und Domenic Landolf sowie Drummer Dominic Egli ergänzen sich mit Schläppi zu einem fulminanten Quartett. Nachzuhören schon auf der Debüt-CD des schweizerischen Vierers, aber erst recht auf ‹voices live›, dem Mitschnitt eines Auftritts beim Jazzfestival Schaffhausen im Mai 2007. Zwei prägnante, sich wunderbar ergänzende und befeuernde Saxofonstimmen, der quirlige und vertrackte Antreiber Egli und der ideenreiche Pulsgeber Schläppi auf dem Kontrabass sind eine Mischung, die es bringt. Sei es in der dialogischen Verspieltheit der zwei Bläser, der Klarheit im Gruppensound, der zwischen Jazztradition und zeitgenössischem Ausdruck seinen Weg markiert, sei es in der Entwicklung und Ausarbeitung der kompositorischen Ideen des Berner Bassisten, der alle Stücke dieser Platte schrieb – ‹voices live› berauscht in den schnellen Bop-Nummern und verzückt in den Balladen. In diesem fabelhaften Quartett stimmen einfach die Chemie und das so wunderbar interaktive Zusammenspiel.»

 

 




 

 

 

«Wahnsinnig akut»

Rolf Thomas, Jazzthetik / D 05.2009

 

«Was einen als Erstes in den Bann zieht, ist das Cover. […] Die Aufnahme weckt Erinnerungen an Zeiten, als ECM noch durch spektakuläre Landschaftsaufnahmen auf seinen Schallplatten für Aufmerksamkeit sorgte […].

Die Musik bleibt hinter der gelungenen Verpackung nicht zurück. […] Risikofreudig und mit kerniger Entschlossenheit versuchen die vier Musiker dieser spröden Grundkonstellation aufregende Musik zu entlocken – und triumphieren auf ganzer Linie.

[…] die Nonchalance, mit der sich die Stimmen von Bucher und Landolf durchdringen und umspielen, erinnert an die legendären Aufnahmen, die Pete Christlieb und Warn Marsh in den siebziger Jahren eingespielt haben. […]

Eine unglaubliche Intensität, ohne dabei gezwungenermassen laut zu werden, entwickelt diese Band. […] Diese Dringlichkeit ist es auch, die einen als Hörer oft an kleinere Besetzungen, etwa die Workshop-Bands von Charles Mingus, denken lassen […].

Durch unzählige Konzerte haben die vier Schweizer diesen dynamischen Sound reifen lassen, und wenn man bedenkt, dass ‹Voices Live› bereits vor zwei Jahren aufgezeichnet wurde, dann sind die Jungs jetzt wahrscheinlich noch besser. Ein Gespür für Spannungsbögen, das durch Schläppis Kompositionen auch vorgegeben wird, und eine unglaubliche Aussagekraft und Musikalität in den Dialogen der beiden Bläser machen Voices zu einer Band mit einer ruhigen, aber durchgängigen Kraft. […]

Dabei könnte man fast vergessen, dass Daniel Schläppi auch noch in anderen Konstellationen aktiv ist (siehe Label-Portrait von Schläppis-Firma CATWALK in Jazzthetik 12/07). Zeitgenössische Kammermusik […] spielt er im Trio ‹Dimensions›, mit Colin Vallon, Samuel Rohrer und Nils Wogram betreibt er die Band ‹Forces›, und zusammen mit dem Gitarristen Tomas Sauter hat er vor drei Jahren die sehr schöne Duo-CD ‹Indian Summer› eingespielt.»

 

 




 

 

 

«Sensation» mit einem «furiosen Auftritt»

Jazzpodium / D, 03.2009

 

«Man soll sich ja hüten, immer gleich von Sensation zu sprechen. Aber bei dieser CD geht es nicht anders. Im Mai 2007 hatte der Berner Bassist mit seinem Quartett – den beiden Saxophonisten/Bassklarinettisten Jürg Bucher und Domenic Landolf sowie Schlagzeuger Dominic Egli – beim Jazzfestival Schaffhausen einen furiosen Auftritt. Elf Eigenkompositionen Schläppis hört man auf dem durchweg faszinierenden Live-Mittschnitt, konzise, ungeschwätzig und ansteckend druckvoll hingebreitet. Das ist ausgefuchster Modern Jazz, der in keiner Minute langweilig oder auch nur routiniert anmutet, weil die beiden Bläser sich unausrechenbar an- und miteinander steigern, wobei sie einen dicht und filigran hingebreiteten Rhythmusteppich unter sich haben, von dem sie zu ihren Höhenflügen abheben können.

Schläppi, der gemeinsam mit Gitarrist Tomas Sauter auch als Labelchef von CATWALK fungiert, hat sich vorgenommen, dort nur ‹Produktionen von höchster künstlerischer und tonaler Qualität› vorzulegen. Nicht nur in diesem Falle ist ihm das einschränkungslos gelungen. Diese Musik swingt wie die Hölle, ist prall gefüllt mit Ideen, ohne sich um Selbstdarstellerischen zu verlieren. Man hört eine wirkliche Band mit in vollkommener Gleichberechtigung klar definiertem Sound. Keines der Stücke muss sich deswegen im Breiten verlaufen, und vielleicht ist es die daraus resultierende Kurzweil, gepaart mit der immer wieder aufscheinenden improvisatorischen Raffinesse aller Beteiligten, die diese ausgezeichnete Stunde so weit über den Durchschnitt hebt.»

 

 




 

 

 

«Fulminantes Konzert» in «bester Tonqualität»

Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 12.07.2009

 

«Der Berner Bassist Daniel Schläppi […] tut sich seit Jahren mit verschiedenen Formationen und Projekten hervor, deren Arbeit er jeweils auf seinem Label CATWALK dokumentiert. Eine seiner Bandes ist das Quartett ‹Voices›, in dem der Vierzigjährige mit den beiden Saxofonisten / Bassklarintettisten Jürg Bucher und Domenic Landolf sowie dem Schlagzeuger Dominic Egli spielt. Die in jahrelanger Zusammenarbeit zu einer Einheit verschmolzene Gruppe, die ohne Harmonieinstrument agiert, gab am 12. Mai 2007 am Jazzfestival Schaffhausen ein fulminantes Konzert, das nun in bester Tonqualität auf CD vorliegt. Die Kompositionen stammen alle von Schläppi selbst. Präzis exekutierte Unisono-Passagen wechseln mit dynamischen Improvisationen, vom Blues grundierte Bop-Nummern mit Balladen. So entsteht eine kernige Musik, in der Konzentration und Temperament zusammenfinden.»

 

 




 

 

 

«Der lange Anlauf des Bassisten

Peter Rüedi, Weltwoche, 20.02.2003

 

 

Zehn Jahre hat Daniel Schläppi an seiner ersten CD-gearbeitet. Die Geduld hat sich gelohnt: Wetten, dass sie nicht erraten, wo er zur Schule ging.

Von Peter Rüedi
 

Vor Zeiten, als Satire mehr in Zeitschriften stattfand als im wirklichen Leben, bot eine ziemlich schräge Redaktion von jungen Deutschen jeden Monat eine ätzende Alternative zum humorigen Biedersinn, der jeden endgültig krank machte, der im Wartezimmer eines Arztes zum Nebelspalter griff (wo sonst als in Wartezimmern wurde der gelesen?). In den Tiefen der sechziger Jahre also hatte bei Pardon einer den Einfall, die Kompetenz der Lektorate renommierter Verlage zu testen. Er tippte einen längeren Auszug aus Robert Musils ‹Mann ohne Eigenschaften› ab, tarnte ihn durch ein paar Fehler und handschriftliche Korrekturen und versandte den Text als Leseprobe eines unbekannten Debütanten. Das Resultat war verheerend. Selbst Rowohlt, zu dessen Programm Musil gehörte, schmetterte die Probe als unbrauchbaren Kitsch ab.
 

Kunst ist schön, macht aber Arbeit

Bei der amerikanischen Fachzeitschrift Down Beat gehört die letzte Seite seit Jahrzehnten dem so genannten ‹blindfold test›, bei dem ein mehr oder weniger prominenter Gast ohne Informationen kommentiert, was ihm vorgesetzt wird. Mal blamiert sich der Proband, und gelegentlich fällt ein Glanz auf Abseitiges, das sonst nie wahrgenommen wird.

Die erste CD, die der Berner Bassist Daniel Schläppi nach zehn Jahren umtriebigsten Aktivitäten nun unter eigenem Namen vorlegt, wäre für einen ‹blindfold test› eine Knacknuss der höheren Schwierigkeitsstufe. Schwer denkbar, dass zumindest ein amerikanischer Hörer nur schon auf eine europäische Gruppe käme. Zuletzt, versteht sich, auf eine Band aus Bern. Das Quartett, das er um das Gravitationszentrum seines gewichtigen, bluesigen Basses herumgebaut hat, verzichtet auf ein Harmonieinstrument und erinnert an jene Formationen, in denen Elvin Jones zwei oder gar drei Tenoristen einsetzte, um den schweren Groove seines Schlagzeugs auszubalancieren (Joe Farrell, David Liebmann, Steve Grossman, Frank Foster).

Schläppis Elvin heisst Dominic Egli, ist 27 Jahre jung und wuchtet zu Beginn ein langsames, granitschweres 6/8-Metrum in die Eröffnungsnummer ‹at first sight›, in das Jürg Bucher und Domenic Landolf unisono einfallen. Dann kommt ein Bruch in eine schnelle 4/4 Pace, dann der Bruch zurück – Mingus was here. Die Bläser sind beide am Tenor, am Sopran und der Bassklarinette zu hören, die Stimmungen changieren in ‹wechselnden Tinten› (wie das bei Goethe geheissen hätte). Immer aber besiegt die Intensität die Routine.

Alle vier kommen aus dem Umfeld der Swiss Jazz School Bern. An deren relativ traditioneller Pädagogik wird ja gelegentlich herumgemäkelt. Zu Unrecht, wenn das Mass eine Musik à la Schläppi/Bucher/Landolf/Egli ist. In glücklichen Fällen vermittelt eine Schule nicht nur Fertigkeiten, sondern eine Haltung. Jeder der vier hat seine eigene Stimme, Schläppi bringt sie alle zum Klingen.

Hier geht es um Melodien, zuweilen auch in kollektiver Improvisation ineinander verflochtene: keine heruntergenudelten Scales, wenig wohlfeile Klischees aus dem Postbop-Repertoire. Jeder hört jedem zu, jeder bemüht sich nicht nur um Töne, sondern auch um Lücken. So entsteht viel lebendige Interaktion, in keinem Moment kommt der Gedanke auf an jenen etwas muffigen Traditionalismus, der uns als eine Art Bebop-Dixieland auf die Nerven geht.

‹Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit›, sagt Karl Valentin. Statt der teilt sich hier ein immer intensives, immer gelassenes Vergnügen mit, eine unangestrengte, gelegentlich ornettsche Heiterkeit, die, angesichts des musikalischen Anspruchs von Schläppis Kompositionen etwas schön Verschwenderisches hat.

Fussnote: Bei Betrachtung des schweizerischen Angebots an Jazzpädagogik kann einem ja bange werden: Niveau, aber auch Quantität sind so gestiegen, dass darwinistische Überlebenskämpfe abzusehen sind. Schläppis Truppe, die Wette gilt, ist über den Berg.»

 

 




 

Über «künstlerische Kettenreaktionen zur kreativen Kernschmelze»

Bieler Tagblatt, 02.05.2007

 

«Seit 2002 erregt Daniel Schläppi als Leader eigener Bands Aufsehen. Das Quartett ‹voices›, seine erste eigene Gruppe, machte von Beginn weg Furore. Ob auf der Bühne oder auf dem gefeierten CD-Erstling: Jürg Bucher, Domenic Landolf, Daniel Schläppi und Dominic Egli provozieren künstlerische Kettenreaktionen und treiben sich gegenseitig zur kreativen Kernschmelze.

Daniel Schläppi hat in der Band ‹voices› vier ausserordentlich kreative, spielbesessene und risikofreudige Individualisten vereint. Die Viererbande findet beim Zusammenspiel die richtige Mischung von Freiräumen und Strukturen, welche deren ‹Stimmen› (‹voices›) am besten zum Klingen bringen.
Das Quartett verströmt eine unangestrengte Heiterkeit, die, angesichts des musikalischen Anspruchs von Schläppis Kompositionen, etwas wunderbar Verschwenderisches hat. 2006 wurde Schläppi für sein musikalisches Schaffen mit dem Anerkennungspreis des Kantons Bern ausgezeichnet.»

 

 




 

Transparenz und dialogische Verspieltheit

Der Landbote, 22.01.2008

 

«Der Berner Bassist Daniel Schläppi hat ein Herz für Saxofonisten. In seinem Quartett ‹voices› wirken gleich deren zwei mit, nämlich Domenic Landolf und Jürg Bucher.

Wer meint, Daniel Schläppi habe seine Band ‹voices› mit zwei Tenorsaxofonisten (die gelegentlich auch zum Sopransaxofon oder zur Bassklarinette greifen) besetzt, um an die Zeit wilder ‹Sax-Battles› anzuknüpfen, irrt sich gewaltig. Es geht vielmehr darum, aufregende Kontraste zwischen den Sounds und Phrasen der Saxofonisten zu schaffen. Dabei wird schnell klar, dass Jürg Bucher und Domenic Landolf, die übrigens beide von Maestro Andy Scherrer geschult wurden, ganz unterschiedliche Spielweisen verkörpern. Landolf lotet auf stupende Weise die Harmonien bis in die entlegensten Winkel aus, was seinen Linien zuweilen einen verwinkelt-abstrakten Touch gibt; Bucher schwebt mehr ihn der Horizontalen, spielt sparsamer und melodischer.

Selbstverständlich können diese Saxofonisten auch ‹abdrücken›, aber wenn sie es tun, dann nie mit dem Ziel, einander zu erschiessen. Zu diesem famosen Saxofon-Tandem kommt ein nicht minder famoses Rhythmus-Gespann hinzu: Schläppi spielt seinen Bass mit der richtigen Mischung aus Erdenschwere und Trampolinkinetik, der Schlagzeuger Dominic Egli spielt geschmeidig und druckvoll zugleich, wobei er klanglichen Aspekten höchste Priorität beimisst.

Mit zwei Tenoristen und einer Rhythmusgruppe ohne Harmonieinstrument ist Schläppis Gruppe recht unorthodox besetzt: Damit hängt sie eher an einem dünnen Traditionsfaden. Das berühmteste Beispiel einer derartigen Gruppe wurde 1972 vom Schlagzeuger Elvin Jones ‹Live At The Lighthouse› präsentiert – damals hiessen die Saxofonisten David Liebmann und Steve Grossmann und orientierten sich in ihren extensiv-ekstatischen Improvisationen unüberhörbar an John Coltrane, in dessen ‹klassischem› Quartett Jones das Schlagzeugspiel revolutioniert hatte. Das ‹Two-Tenor›-Format hatte Jones übrigens erstmals zwei Jahre vor den Lighthouse-Aufnahmen auf dem Studioalbum ‹Coalition› mit Frank Foster und George Coleman erprobt.

Während Jones eine auf Dichte und Energie ausgerichtete Ästhetik favorisiert, achtet Schläppi auf Transparenz und dialogische Verspieltheit. Damit steht der Berner Bassist eher in der Nachbarschaft von Gruppen wie den Quartetten des Schlagzeugers Billy Drummond und des Bassisten Chris Lightcap, die sich ebenfalls durch die Präsenz ideal ergänzender Saxofonisten auszeichnen: Auf Drummonds ‹Dubai› sind dies Chris Potter und Walt Weiskopf, auf Lightcaps ‹Lay-Up› Tony Malaby und Bill McHenry. Das Fazit ist klar: ‹voices› ist keine Band, die sich zu verstecken braucht.»

 

 




 

Romano Nardelli, Délégué de Direction, Phonothèque Nationale Suisse, 14.01.2009

 

Die CD «voices live» ist ein «superbe oeuvre».

 

 




 

Digitale Jazzzeitung / D, 29.09.2009

«Kreativität. Spielbesessenheit und Risikofreudigkeit […] stimmungsvolle Balladen in Meisterschaft mit unvergleichbarem Soundkosmos.»

 

 




 

Leipziger Volkszeitung / D, 20.02.2009

«Sensation» mit einem «durchwegs faszinierenden Live-Mittschnitt».

 

 




 

www.track4.de / D, 01.2009

 

«Seit einigen Jahren erregt Daniel Schläppi, der renommierte Schweizer Bassist grosses Aufsehen». Sein Quartett «voices» gibt «eine super gelungene Jazz Gruppe ab. Nicht zu vergessen, dass Daniel Schläppi alles selber komponiert hat.

Die Songs des Albums sind alle sehr anspruchsvoll und ein Muss für Jazz Fans. […] Mit ihren meisterhaften Stücken lassen sie andere Jazzmusiker im Schatten stehen. Einfach ein Album, das grosse Klasse ist und auch grosse Klasse hat.»

 

 




 

www.review-online.de / D, 01.2009

 

Über die CD «voices live»: «Gespür für kreatives Interplay [...] hohe Leidenschaftlichkeit und ein profundes Können»

 

 




 

Westzeit / D, 01.03.2009

 

«Die aussergewöhnliche Besetzung des Quartetts fördert ein kompaktes Klangspektakel hervor. Schnell und druckvoll, sanft und gefühlvoll schweben die elf Titel über einen mitreissenden Grundrhythmus.»

 

 




 

Jazzzeit / A, 04.2009

 

«So ungewöhnlich die Besetzung des Quartetts mit zwei Saxophonisten, Schlagzeug und Bass auch ist: Die Intensität und die generösen Improvisationenbestandteile leben von der faszinierenden Struktur. In Schichten geordnete Klangflächen, ein hektischer bis zurückhaltender Rhythmus fördern den inneren Zusammenhang der Schläppi-eigenen Kompositionen.»

 

 




 

rdl / D, 15.03.2009

«Geschmacksicherer Spiritus rector» mit «einer beeindruckenden Quartet CD»

 

 




 

«Berauschend-betörende Mischung,

Musikzirkus / D, 11.03.2009

 

die dem Jazz eine ungeheure Frische zuteil werden lässt, denn das klingt wirklich frisch und wiederholt nicht irgendwelche eingefahrenen Strukturen. […]

So braucht Schläppi in diesem Format keine Konkurrenz zu fürchten, aber davor muss er eh keine Angst haben, hat er mit seinen Kompositionen doch elf meisterhafte Stücke geschaffen, die sich in internationalem Vergleich hören lassen können und dem europäischen Jazz eine neue Wertigkeit und Wichtigkeit verleihen sowie ihm ausserdem eine neue Schattierung hinzufügen. Voices zählen insofern für mich zu den Grossen des europäischen Jazz, ‹Chapeau, Monsieurs!›»

 

 




 

«Etwas Besonderes» für die «Ewigkeit»

Rocktimes / D, 14.03.2009

 

«Hier passiert etwas Besonderes, denn es werden keine eingefahrenen Wege benutzt. Man baut auf der Tradition auf und nimmt Zitate aus der Geschichte mit, um etwas spontan Neues zu schaffen - für den Augenblick und letztlich dadurch, dass dieses mitreissende Konzert mitgeschnitten wurde, auch für die Ewigkeit.»

 

 




 

«Vielseitig»

Fono Forum / D, 05.2009

 

In seinen Stücken, «die unter dem Eindruck der Musik von Ornette Coleman stehen, hält Schläppi souverän die Balance zwischen bluesigem Feeling, durchdachten Themen und offenem Spiel in den Improvisationen.»

 

 




 

Thurgauer Zeitung, 25.04.2008

 

«Mit seinem Quartett und den Mitmusikern Landolf, Bucher und Egli hat Schläppi definitiv zu seiner eigenen Stimme gefunden. Er schafft den Spagat zwischen Alt und Neu, zwischen Jazztradition und zeitgenössischem Ausdruck, der nicht auf ewige Klischees und schwindelerregende Virtuosität baut. Hier geht es, und zwar erstaunlich melodiös, um Interaktion, die Freiräume schafft für die einzelnen Stimmen, für Momente der Intensität, die kaum planbar sind.»

 

 




 

Vorschau Jazz-Live, Radio DRS II, 30.11.2007

 

«Wenn es um daniel schläppi ‹voices› geht, sind sich die Jazzkritiker weitgehend einig: Das Quartett um den Berner Bassisten kann mit den amerikanischen Stars problemlos mithalten. Allerdings schlägt der Bandleader mit seiner unüblichen Instrumentierung einen wenig begangenen Weg ein. Daniel Schläppi verzichtet auf Harmonieinstrumente. Gitarre oder Piano fehlen also in seinem Quartett. Stattdessen gehören die beiden Tenoristen Jürg Bucher und Domenic Landolf und der Schlagzeuger Dominic Egli zur Klangwelt des Bassisten. Schläppi inszeniert die vier Stimmen in verschlungenen Melodiebögen und komplexen rhythmischen Bauwerken - seiner Band bekommt's wohl. Die vier Musiker tummeln sich gelassen und spielfreudig im anspruchsvollen Material.»

 

 




 

«Routiniers mit Spass am Spiel

Berner Zeitung, Dienstag 07.01.2003, Kultur

 

Die Post-Bop-Band um Bassist Daniel Schläppi hat ihre CD ‹voices› auf Schwindel erregendem Niveau eingespielt.

Urs Bruderer
 

Der erste Eindruck lässt eine typische Schweizer Jazzfrühgeburt vermuten: Die Porträts von vier jungen Männern; die Sponsorenlogos von Pro Helvetia, Kanton und Stadt Bern und Migros Kulturprozent; als Bookingcontact die Telefonnummer des Bandleaders. Eine weitere CD also von frisch gebackenen Absolventen der Jazzschule, gebrannt zur Erinnerung an ihr erstes eigenes Projekt und um bei potenziellen Konzertveranstaltern Eindruck zu schinden?
 

Agil und feurig

Hier liegt ein anderer Fall vor. Der 34-jährige Berner Bassist Daniel Schläppi steht seit zwölf Jahren auf der Bühne. Er spielte Crossover-, Free-, Experimental- und orchestralen Jazz. Wenn so einer für die erste Produktion unter eigenem Namen ein akustisches Post-Bop-Quartett zusammenstellt, dann nicht, um das mühsam Gelernte möglichst schnell einer Welt zu präsentieren, die nun bitte staunen soll. Er hat sich den Glauben ans improvisatorische Handwerk erspielt. Seine Mitmusiker ebenfalls. Die beiden Saxofonisten, der 35-jährige Jürg Bucher und der 33-jährige Domenic Landolf kaum zufällig zwei Schüler Andy Scherrers, des aufregendsten Konservativen im Schweizer Jazz haben sich in der Szene einen Namen als aufmerksame, agile Solisten gemacht. Und der 26-jährige Schlagzeuger Dominic Egli? Er ist ein feuriger Polyrhythmiker, der das schwere Blut eines Elvin Jones mit der Präzision eines Billy Hart vereinigt.
 

Vertrackt und swingend

Man glaubt an die Tradition. Aber an die ganze, vom Bebop über den Freejazz bis zu den harten Groovepatterns der 90er-Jahre. Grossartig sind die zwei kurzen frei improvisierten Stücke. Auch Schläppis Kompositionen umfassen die ganze Geschichte: Auf vertrackte Themen folgen swingende Soloparts. Strukturen werden aufgebaut, um sie umso eindrücklicher wieder aufzulösen. Darüber hinaus sind die abwechslungsreichen Stücke auch gute Vehikel für die virtuose Potenz dieser Band. Heikle Rhythmus- und Tempowechsel werden mit organischer Selbstverständlichkeit genommen. Der eher abgeklärte Ansatz der beiden Bläser (beide spielen Tenor- und Sopransax sowie Bassklarinette) harmoniert mit dem treibenden Spiel der Rhythmusgruppe. Stets zählt der Sound der Band mehr als der Effekt eines Einzelnen.
Innovativ ist dieses Quartett nicht. Aber es beherrscht die Kunst des Interplay auf dem Schwindel erregenden Niveau der Meister von heute. Wer sich seinen Stoff sonst bei Joe Lovano oder Branford Marsalis besorgt, kann für einmal auf heimisches Schaffen zurückgreifen. Ohne Qualitätseinbusse, im Gegenteil: Die vier Youngsters spielen wie Routiniers, nur mit ungebrochener Spielfreude.»

 

 




 

Beat Blaser, Jazzredaktor bei DRS II in Apéro-Special vom 16.01.2004

 

«Seit einiger Zeit tritt Schläppi aus dem Schatten seiner Bandleader heraus, und realisiert seine eigenen Projekte. Er betreibt ein Quartett, dem er den Namen ‹voices› gegeben hat, mit zwei der besten Tenorsaxophonisten der jüngeren Generation, Domenic Landolf und Jürg Bucher.»

 

 




 

Bluewin Events,  04.2004

 

 

«Daniel Schläppis erste eigene Band hat einwandfrei und reichlich das Potenzial, sich zu einer aufsehenerregenden Stimme der Schweizer Szene emporzuspielen. Schläppis Konzept heisst grüne Wiese und üppig Platz für individuelles, das übliche Mass sprengendes Improvisationstalent und dafür hat er in seinen drei total kreativen Mitmusikern ideale Partner. Frisch und unbekümmert, sich selbst und ihre Grenzen immer wieder neu erprobend, spielen sich die vier ihre Bälle stupend präzise zu, geniessen mit hörbarer Begeisterung die weiten Freiräume und tragen trotzdem allzeit der partnerschaftlichen Gemeinsamkeit Rechnung.»

 

 




 

«Ein Bassist hört Stimmen

Der Bund, 08.01.2003, Ressort Kultur

 

Eine zweifache Entdeckung: ‹voices›, die Band und die erste Einspielung des Berner Bassisten Daniel Schläppi

Mit ‹voices› präsentiert Daniel Schläppi seine erste eigene Band: Das Debütalbum gleichen Titels ist ein Wurf. Im Rahmen von ‹Diagonales 03› tritt die Gruppe in der Dampfzentrale auf.

Tom Gsteiger
 

Bekannt geworden ist der 1968 geborene Daniel Schläppi, der sich das Spiel auf dem Kontrabass so gut wie alleine beigebracht hat, als solider Sideman mit einem breiten stilistischen Spektrum: Mit dem Stewy von Wattenwyl Trio schwamm er im Mainstream, mit Twice a Week laborierte er an allerlei Fusionen, und mit dem Martin Streule Jazz Orchestra hob er ab in elysische Gefilde. Nun wagt er den Schritt vom Bandmusiker zum Leader: ‹Ich bin reif dafür.›

Im vergangenen Februar ging Schläppi mit dem Schlagzeuger Dominic Egli und den Saxofonisten Jürg Bucher und Domenic Landolf ins Studio, um ein Album aufzunehmen, das den durchaus programmatisch zu verstehenden Titel ‹voices› (Brambus) trägt: Die ungemein inspirierte Musik singt und swingt, dass es eine wahre Freude ist. Das Repertoire besteht fast ausschliesslich aus Stücken Schläppis, die zuvor auch schon in anderen Kontexten zu hören waren, die aber durch die ungewöhnliche Besetzung seines Quartetts ganz neue Qualitäten offenbaren dazu kommen zwei freie Improvisationen, die auf beeindruckende Weise davon Zeugnis ablegen, dass hier Musiker mit grossen Ohren und beinahe telepathischer Reaktionsgabe am Werk sind.

Wer meint, Schläppi habe seine Band mit zwei Tenorsaxofonisten (die gelegentlich auch zum Sopransaxofon oder zur Bassklarinette greifen) besetzt, um an die Zeit wilder ‹Sax-Battles› anzuknüpfen, irrt sich gewaltig. Bei ‹voices› geht es vielmehr darum, aufregende Kontraste zwischen den Sounds und Phrasen der Saxofonisten zu schaffen. Dabei wird sehr schnell klar, dass Bucher und Landolf, die übrigens beide von Maestro Andy Scherrer geschult wurden, ganz unterschiedliche Spielweisen verkörpern. Tendenziell lässt sich sagen: Landolf bewegt sich stärker in der Vertikalen, auf stupende Weise lotet er die Harmonien bis in die entlegensten Winkel aus, was seinen Linien zuweilen einen verwinkelt-abstrakten Touch gibt; Bucher schwebt mehr in der Horizontalen, spielt sparsamer und melodischer. Selbstverständlich können diese Saxofonisten auch ‹abdrücken›, aber wenn sie es tun, dann nie mit dem Ziel, einander zu erschiessen.

Zu diesem famosen Saxofon-Tandem kommt ein nicht minder famoses Rhythmus-Gespann hinzu: Schläppi spielt seinen Bass mit der richtigen Mischung aus Erdenschwere und Trampolin-Kinetik, Egli spielt geschmeidig und druckvoll zugleich, wobei er klanglichen Aspekten höchste Priorität beimisst. Das Fazit ist klar: Mit ‹voices› ist Schläppi auf Anhieb ein Wurf geglückt.»

 

 




 

«Trampolinkinetiker

Basler Agenda, Nr. 2, 2003

 

Die Schweizer Jazzszene strotzt zurzeit nur so vor Talenten. Einige von ihnen treten zur Zeit im Rahmen von ‹diagonales 03› im Bird’s Eye auf, unter ihnen der Bassist Daniel Schläppi. Schläppi zählt zum Stamm der Berner, denen man nachsagt, langsam zu sein. In seinem Falle ist dies nicht ganz falsch: In seinem 35. Lebensjahr präsentiert er erstmals eine eigene Band. Das ist wahrlich kein Senkrechtstart, dafür aber ein Traumstart, handelt es sich doch bei dem von Schläppi präsentierten Quartett ‹voices› (gleichnamige CD auf Brambus) um eines der aufregendsten Kreativitätskombinate weit und breit. Der Beinahe-Autodidakt Schläppi, der von der Fusion zum Jazz und vom Elektrobass zum Kontrabass kam, hat ‹voices› ungewöhnlich instrumentiert. Vorne flechten die sich ideal ergänzenden Tenorsaxophonisten Jürg Bucher und Domenic Landolf interessante Linien ineinander, hinten sorgen der ‹Trampolinkinetiker› Schläppi und der alle vier Extremitäten gleichermassen schwungvoll einsetzende Schlagzeuger Dominic Egli für Dampf. Mit ihrem ‹Two-Tenor›-Format steht Schläppis Gruppe weniger in einer Traditionslinie, sondern hängt eher an einem dünnen Traditionsfaden. Das berühmteste Beispiel einer derartigen Gruppe wurde 1972 vom Schlagzeuger Elvin Jones ‹Live At The Lighthouse› präsentiert – damals hiessen die Saxofonisten David Liebman und Steve Grossman und orientierten sich in ihren extensiv-ekstatischen Improvisationen unüberhörbar an John Coltrane. Das ‹Two-Tenor›-Format hatte Jones erstmals zwei Jahre vor den Lighthouse-Aufnahmen auf dem Studioalbum ‹Coalition› mit Frank Foster und George Coleman erprobt. Während Jones eine auf Dichte und Energie ausgerichtete Ästhetik favorisiert, achtet Schläppi bei ‹voices› auf Transparenz und dialogische Verspieltheit. Damit steht der Bassist eher in der Nachbarschaft von Gruppen wie den Quartetten des Schlagzeugers Billy Drummond und des Bassisten Chris Lightcap, die sich ebenfalls durch die Präsenz sich ideal ergänzender Saxofonisten auszeichnen: Auf Drummonds ‹Dubai› sind dies Chris Potter und Walt Weiskopf, auf Lightcaps ‹Lay-Up› Tony Malaby und Bill Mc Henry. Das Fazit ist klar: ‹voices› ist keine Band, die sich zu verstecken braucht, kann sie doch mühelos mit internationalen Massstäben mithalten.»

 

 




 

«Akustischer Jazz

Berner Bär, 09./10.01.2003

 

Bern. – An der ‹Diagonales – Live Jazz 03› in der ‹Dampfere› zeigt Daniel Schläppi mit ‹voices› akustischen Jazz vom Feinsten. Zugleich wird die gleichnamige CD getauft.

Der Berner Bassist Daniel Schläppi spielt mit seinen drei Jungs, von denen einige als vielversprechende Newcomer der Schweizer Jazzszene gelten, Jazz einer anderen Dimension. Die Improvisationen gehen zum Teil weit über die üblichen Solokonzepte der ‹normalen› Jazzer hinaus. Die Post-Bop-Band besteht neben Daniel Schläppi aus den beiden Saxophonisten Domenic Landolf und Jürg Bucher, sowie dem Drummer Dominic Egli. Das Quartett beherrscht die Kunst des Interplay auf hohem Niveau.»

 

 




 

«Spiel von hoher Intensität

Mathias Frei, Thurgauer Zeitung, 03.05.2008

[…] Die Musik ist einem Prinzip der stetigen Veränderung unterworfen. Schläppi, Egli, Landolf und Bucher treiben sich an, Spannungen zu erzeugen und zu erhalten. Ihr Spiel ist von hoher Intensität zwischen betörenden und verstörenden Momenten, gleichsam heiter melodisch und rhythmisch komplex.»

 

 




 

Tom Gsteiger, Der Bund, 28.03.2008

 

Dass er «sehr gut mit Egli kutschieren kann, hat Schläppi bereits mehrfach unter Beweis gestellt, etwa mit seinem Quartett ‹voices›, mit dem er ein aus Eigenkompositionen bestehendes Repertoire erarbeitet hat, das den sich kongenial ergänzenden Saxofonisten Jürg Bucher und Domenic Landolf viel Raum für angeregte Dialoge lässt.»

 

 




 

Basler Zeitung, 06.01.2003

 

«[...] der Berner Bassist Daniel Schläppi, der nach jahrelanger ‹Wasserträgerarbeit› mit ‹voices› (gleichnamige CD auf Brambus) seine erste Band unter eigenem Namen präsentiert [...]

Bei der Instrumentierung seiner Band hat sich Schläppi für eine eher ungewohnte Quartettformation entschieden. Mit Jürg Bucher und Domenic Landolf wird die ‹front-line› durch zwei Tenorsaxofonisten gebildet, die beide bei Maestro Andy Scherrer studiert haben; dazu kommt mit Schläppi und dem Schlagzeuger Dominic Egli eine gleichermassen geschmeidige und druckvolle Rhythmusgruppe. Leider wird diese zu atemberaubender Fulminanz durchaus fähige Band im Programmtext von ‹diagonales 03› in eine Reihe mit den historischen ‹Sax-Battles› gestellt. Bei ‹voices› geht es aber gerade nicht darum, einen Platzhirsch zu küren, sondern aufregende Kontraste zwischen den Sounds und Phrasen der Saxofonisten zu schaffen. Dabei wird sehr schnell klar, dass Bucher und Landolf ganz unterschiedliche Spielweisen verkörpern, die sich wunderbar ergänzen. Landolf bewegt sich stärker in der Vertikalen, auf stupende Weise lotet er die Harmonien bis in die entlegensten Winkel aus, was seinen Linien zuweilen eine verwinkelt-abstrakten Touch gibt; Bucher bewegt sich stärker in der Horizontalen, spielt sparsamer und melodischer.»

 

 




 

Jazztime, 02.2003

 

«Die Kompositionen und die Spielweise von Spiritus Rector Schläppi sind dem Quartett ‹voices› regelrecht auf den Leib geschnitten. Ausgehend von der liedhaften Melodiosität der Stücke Schläppis erschliessen sich die Beteiligten neue improvisatorische Dimensionen, die weit über die im Jazz gebräuchlichen, korsetthaften Solokonzepte hinausreichen. Dabei entsteht im Spannungsfeld von phantastischer Luftigkeit und konkreter Erdigkeit eine authentische Musik, die sich scheinbar schwerelos über die Gravitationskraft des Gewohnten hinwegsetzt.

Daniel Schläppi hat das künstlerische Konzept der Band ‹voices› gezielt darauf angelegt, vier ausserordentlich kreativen, spielbesessenen und risikofreudigen Individualisten genau die richtige Mischung von Freiräumen und Strukturen vorzugeben, welche deren – nomen est omen – ‹Stimmen› am besten zum Klingen bringt; auch deshalb der Verzicht auf Harmonieinstrumente. Bei aller unbekümmerten und jugendlich-entschlossenen Frische, mit welcher die Musiker diesen musikalischen Spielplatz in Beschlag nehmen, agieren alle Mitwirkenden stets in vollem Respekt vor dem Mitmusiker und dem Kollektiv. Dies vermag indes nur, wer über genau jene stilistische Souplesse, persönliche Reife, souveräne Übersicht und ästhetische Anspruchshaltung verfügt, welche seit jeher wahrhaft tiefgründigen Jazz ausmacht.»

 

 




 

Aargauer Zeitung, 09.01.2003

 

«Etwa Daniel Schläppis Projekt ‹voices›, das mit seiner seltenen Quartettbesetzung überrascht: Mit Domenic Landolf und Jürg Bucher stehen zwei hervorragende Tenorsaxofonisten auf der Bühne, neben dem Bandleader und Bassisten komplettiert Schlagzeuger Dominic Egli die Rhythmusgruppe. ‹2 Horns, 2 Rhythms› hiess 1957 ein Album von Kenny Dorham – die Schweizer Neuauflage fällt genauso spannend aus.»

 

 




 

Programm «diagonales 03»

 

«Wenn fünfzig Jahre [nach Coleman Hawkins] zwei der besten Tenorsaxophonisten der Schweiz, Domenic Landolf und Jürg Bucher, zum Wettstreit antreten, geht es weit friedlicher zu. Aber etwas Sportives schwingt auch bei ihnen noch mit. Der Bassist Daniel Schläppi hat die beiden zusammengeführt. Er liefert auch die Kompositionen, allerdings nicht artifizielle Gebilde, in nächtelanger Schreibtischarbeit ausgedacht, sondern Zündschnüre, die, einmal angezündet, zu explosiver Musik führen können. Dass die Flamme auch wirklich lodert, dafür sorgt der Schlagzeuger Dominic Egli, ein unbarmherziger Heizer.»

 

 




 

Beat Blaser, Aargauer Zeitung, 14.05.2007

 

«Hervorragend besetztes Quartett [...] Solistenjazz der Spitzenklasse.»

 

 




 

Jazz Notes / F, 03.2003

 

«Encore un contrebassiste. Il s’agit là de Daniel Schläppi qui ne se repose pas sur la grand’mère bien au contraire. Il est constamment en action donnant un support énergique aux trois autres qui sont: Jürg Bucher (ts, ss, bcl), Domenic Landolf (ts, ss, bcl), Dominique Egli (dr). Voyage à travers des courants divers où le leader donne une trame dans laquelle s’engouffrent les deux souffleurs pour exprimer en toute liberté l’inspiration qu’ils développent plus ou moins longuement. La batterie venant souligner la tension. Un album qui s’adresse à ce monde où la liberté musicale es très demandée, mais hélas ne satisfait qu’une élite dont l’honnéteté est parfois contestable. On peut dire que, dans ce cas précis, nos amis, quand ils veulent, sont très cohérants.»

 

 




 

All About Jazz / I, 04.2003

 

«Il contrabbassista Daniel Schläppi dirige questo quartetto di musicisti svizzeri molto orientato verso l’avanguardia jazzistica statunitense. Il repertorio espresso nel CD è infatti piuttosto vario e spazia da temi di ispirazione ornettiana – ‹At First Sight› – ad autentici blues – ‹Far Out Blues› – passando per brani molto più complessi, nei quali lo spazio improvvisativo non è controllato da strutture preordinate – ‹Play of Colours›, ‹voices› – e tracce del tutto libere – i due ‹Feel Free›. Tuttavia, la cifra stilistica generale del disco è da ricondurre alla lezione di Julius Hemphill, così com’è stata recentemente rielaborata da personalità a lui molto legate, come Tim Berne e Marty Ehrlich.

La particolarità del disco è comunque quella di far dialogare i due fiati – Jürg Bucher e Domenic Landolf – quasi sempre con il medesimo strumento, che di volta in volta è il sax tenore, il contralto ed il clarinetto basso. Lo scambio tra strumenti eguali, un po’ inusuale, conferisce originalità al lavoro complessivo del gruppo, anche alla luce del fatto che sia i suoni – eccellenti per tutti gli strumenti – che le forme improvvisative dei due musicisti non divergono in modo molto marcato.

All’interno del gruppo svolge un ruolo particolarmente importante il batterista Dominic Egli: forse un po’ ‹aggressivo›, Egli è tuttavia assai abile ad inserirsi nell’interplay die fiati, sia con i tamburi che con i piatti. Più defilato il ruolo del leader, che preferisce controllare l’andamento ritmico del gruppo, ritagliandosi pochi spazi personali – tra questi, un assolo in ‹Play of Colours› sullo sfondo dei clarinetti. Complessivamente, un gruppo di musicisti interessanti, con poco da invidiare a più blasonati colleghi d’oltreoceano.»

 

 




 

www: Jazzitalia Eventi dal 10/01/2003 al 17/01/2003

 

«Presente sulla scena musicale da ormai più di dodici anni, Daniel Schläppi ha formato recentemente il gruppo ‹voices› (la cui grafia minuscola è particolarmente importante perché distingue il quartetto con due sassofoni da ‹voices›, un altro e più ampio ensemble fondato da Schläppi). Con i giovani e dotati musicisti svizzeri Jürg Bucher, Domenic Landolf e Dominic Egli, Schläppi persegue un progetto musicale che, come espresso dal significato della parola ‹voices›, vuole dare spazio all’individualità solistica di ognuno dei componenti. L’assenza deliberata di strumenti armonici è un preciso segnale in questo senso: il basso incisivo e corposo di Schäppi provvede a fornire da solo le strutture armoniche minime, la cornice di riferimento entro cui si articolano le improvvisazione dei suoi partner. E le loro abilità solistiche davvero straordinarie contribuiscono a dar corpo ad una musica intensa e solida ai confini tra jazz e avanguardia.»

 

 




 

www: Ticinonline Tickets il portale della Svizzera Italiana

 

«Nella seconda parte della serata è toccato alle ‹voices› di Daniel Schläppi (con lo stesso Daniel Schläppi al basso, Jürg Bucher e Domenic Landolf ai sassofoni e Dominic Egli alla batteria) di offrire un ulteriore assaggio delle attuali tendenze che si sviluppano nell’ambito del jazz elvetico. Per il quartetto svizzero-tedesco, la ricerca di atmosfera musicale è meno lirica ma piuttosto concettuale, improntata allo sviluppo degli impasti sonori creati da una formazione, in effetti, poco usuale. Le composizioni che Schläppi ha scelto per il suo gruppo, sono molto composite e navigano tra spunti swinganti quasi ‹cool› e momenti più informali dalla maggiore apertura armonica e melodica. Una musica ‹densa› e piuttosto impegnativa all’ascolto, dunque, che è stata però sinceramente apprezzata dal pubblico. In particolare rilievo, durante il set delle ‹voices›, la bravura e la verve di Dominic Egli, uno dei batteristi più interessanti e dinamici attivi oggi in Svizzera.»

 

 




 

Corriere del Ticino, 16.01.2003

 

«Pubblico più rumoroso e distratto e tutt’altra musica, poi, decisamente più ruvida e spigolosa, con il quartetto ‹secco› del contrabbassista Daniel Schläppi, che firma le composizioni e ha scelto di rinunciare allo strumento armonico per privilegiare una strana coppia di strumenti uguali, ovvero i sassofoni e i clarinetti di Jürg Bucher e di Domenic Landolf, che si è confermato improvvisatore di razza.»

 

 




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